Lesen Sie unsere neueste Geschichte: Und wir waren unter den Olivenbäumen wie ein altes Volk in seiner Kathedrale - Giovanni Boine
Das wegen seiner medizinischen Eigenschaften hoch geschätzte Olivenöl ist ein Grundnahrungsmittel der mediterranen Küche und wurde in der Antike auch als Brennstoff und Handelsware verwendet. Der Olivenbaum galt als die heiligste aller Pflanzen und wurde mit Kraft, Langlebigkeit, Frieden und Reinheit assoziiert. In der Mythologie war er das Geschenk der Göttin Athene an die Menschheit. Für Noah war ein Olivenzweig das erste Lebenszeichen nach der Sintflut. In Ligurien war es der Olivenbaum, der es den Menschen ermöglichte, in diesem trockenen Land zu überleben und zu kämpfen.
Die Olivensorte „Taggiasca“ wurde erstmals im XIII. Jahrhundert von den Mönchen von San Colombano in der Provinz Imperia eingeführt, um die Armut der kämpfenden Landbevölkerung zu lindern. Die Mönche führten auch die Trockenmauer ein, eine Anbautechnik, die es ermöglichte, die steilen Hänge der Region zu bewirtschaften. Die Kombination von Terrassierung und Trockenmauerbau stellt die perfekte Anpassung des Menschen an die Umwelt dar: Es hat sich nämlich gezeigt, dass sie eine vorbeugende Rolle gegen Erdrutsche, Lawinen, Erosion und Wüstenbildung spielt. Aus diesen Gründen wurde der Trockenmauerbau von der Unesco in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.
Diese Olivenbäume wachsen kräftig und robust und können über 10-15 Meter hoch werden. Ihre überhängenden Äste tragen Früchte von intensiv violetter Farbe: die berühmten Taggiasca-Oliven. Diese Olivenart ist zwar von bescheidener Größe, aber das Fruchtfleisch ist vergleichsweise größer, was sie zu einer besonders aromatischen und schmackhaften Tafelolive macht. Aus dieser Sorte wird auch ein äußerst schmackhaftes und bekanntes natives Olivenöl extra gewonnen, das in San Damian ausschließlich aus Taggiasca-Oliven hergestellt und niemals mit anderen Sorten vermischt wird. Die Oliven werden kalt gepresst und unter der strengen Kontrolle von Roberto, der sich mit viel Liebe und Sorgfalt um die etwa 600 Bäume kümmert, sorgfältig aufbewahrt.
Die Landschaft von San Damian ist noch immer mit den Taggiasca-Bäumen und den Trockenmauern aus dem XIII. Jahrhundert geschmückt. Jahrhundert. Es ist, als ob die Zeit stehen geblieben wäre und lädt unsere Gäste ein, zwischen der Rauheit der Hügel und der Üppigkeit der Oase zu verweilen. Abseits vom Tourismus an der Küste ist San Damian eine grüne, üppige Landschaft, in der man sich in aller Ruhe dem Fluss der Geschichte hingeben kann. Die Spuren einer antiken Geschichte schmücken das sanfte Herz dieses Landes, ein unerwartetes Geschenk in der trockenen und steinigen Landschaft des ligurischen Hinterlandes.